Viren

Befallskartierung

Die Viröse Vergilbung zählt insbesondere durch die enormen Ertragsverluste von bis zu 50 % und Zuckergehaltsverluste bis 2 % (absolut) zu einer der bedeutendsten Krankheiten im Zuckerrübenanbau. Der Komplex aus verschiedenen Virusspezies (Beet yellows virus (BYV), das Beet mild yellowing virus (BMYV), das Beet chlorosis virus (BChV) und das Beet mosaic virus (BtMV)) wird hauptsächlich durch die Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae) und in geringerem Umfang von der Schwarzen Bohnenblattlaus (Aphis fabae) übertragen.

Die Befallsstärke variiert in Abhängigkeit des Blattlausauftretens, den klimatischen Bedingungen während der Winterperiode sowie dem Infektionszeitpunkts. Insbesondere bei einem frühen Befall treten starke Schäden auf. Der Befall tritt zunächst nesterweise auf und breitet sich anschließend über den gesamten Schlag aus. Seit dem Wegfall der neonicotinoiden Beize erfolgt eine Bekämpfung der Virusvektoren über Insektizide. Um Resistenzprobleme zu mindern ist es notwendig, passende Sorten zu selektieren.

Zuckerrüben Feld

1. Ziel & Fragestellung

Welche Sortenunterschiede können in Bezug auf den Virusbefall einer Pflanze gefunden werden?

2. Versuchsaufbau &-durchführung

Vor der Ernte werden Proben auf den Streifenversuchen sowie ausgewählten Sortenversuchen gezogen. Hierbei werden innerhalb der Streifenversuche je Sorte zehn symptomatische Rüben mit Vergilbungen, Nekrosen, Aufhellungen, dicken, lederigen Blättern, lanzettlichen oder verformten Herzblättern entnommen. Falls keine Symptome vorhanden sind, erfolgt die Probenahme zufällig über die Streifen verteilt.

Pro Pflanze werden jeweils zwei ältere und zwei jüngere Blätter entnommen und je Blatt eine Blattscheibe ausgestanzt. Die Analyse erfolgt im DLR. Die Proben werden auf drei Viren(-gruppen) untersucht: Das Beet Yellow Virus (BYV), das Beet Mosaic Virus (BtMV) sowie auf die Gruppe der Poleroviren (BWYV, BChV, BMYV).

Innerhalb der Sortenversuche erfolgt die Probenahme synchron zu den Streifenversuchen, hier werden fünf Rüben aus der mittleren Reihe der Parzelle entnommen.

Zuckerrüben Feld

3. Aktuelle Ergebnisse

Im vergangenen Jahr 2023 war der Virusbefall sehr gering. Lediglich 1 % der knapp 1000 analysierten Zuckerrüben wiesen ein positives Ergebnis auf. Die meisten positiven Proben wurden in der Südpfalz an unseren Versuchsstandorten Herxheim und Bad Bergzabern gefunden (siehe Abb.). Aufgrund des geringen Blattlausbefalls in diesem Jahr ist mit einem ähnlich geringen Virusbefall zu rechnen. Vor allem die geringen Zahlen an Grünen Pfirsichblattläusen spricht für einen geringen Virusbefall, da diese Blattläuse die Hauptüberträger für Vergilbungsviren sind. Ergebnisse dazu werden in unserem Projekt jedoch erst im Winter 2024 vorliegen.

Abb.: Übersicht des Virusbefalls auf den SONAR-Streifenversuchen im Jahr 2023. Grün: alle Proben negativ. Gelb und rot: positiv getestete Proben.

Hi! Ich bin SONAR der Sortenberater.

Wenn Sie mir ein paar Fragen beantworten, kann ich Ihnen mit Sicherheit behilflich sein,
die richtige Sorte für Ihren Anbau zu finden.

Erstellt für das Verbandsgebiet Hessen-Pfalz.

Anbauart

Wählen Sie hier Ihre Anbauart aus.

Bitte beachten Sie, dass das Sortiment für den Bio- sowie Convisoanbau kleiner ist, da der Bioanbau im Verbandsgebiet anteilsmäßig geringer vertreten ist und das Conviso-System relativ neu ist. Wir bemühen uns jedoch, alle Anbauarten angemessen zu berücksichtigen und entsprechende Sorten bereitzustellen.

SBR

Geben Sie hier an, ob Zikaden bzw. SBR auf Ihrem Standort ein Problem darstellen.

SBR wird durch die Schilf-Glasflügelzikade (Pentastiridus leporinus) übertragen. Bei den Erregern handelt es sich um das Bakterium (Candidatus Arsenophonus phytopathogenicus) sowie das Phytoplasma (Candidatus Phytoplasma solani). Aktuell ist die Sortenwahl die beste Möglichkeit, die Erträge zu sichern. Resistenzzüchtungen und angepasste Sorten sind daher von großer Bedeutung, um den Befall zu minimieren und wirtschaftliche Verluste zu vermeiden.

Nematoden

Geben Sie hier an, ob Nematoden auf Ihren Schlägen ein Problem darstellen.

Nematoden (Heterodera schachtii) können erhebliche Schäden im Zuckerrübenanbau verursachen. Sie befallen die Wurzeln und reduzieren dadurch die Nährstoffaufnahme, was zu Ertragsverlusten führt. Nematoden-Sorten können die Vermehrung nachweislich eindämmen und die Bodengesundheit erhalten.

Cercospora

Geben Sie hier an, ob Cercospora auf Ihren Schlägen ein Problem darstellt.

Cercospora-Blattflecken (Cercospora beticola) sind eine der bedeutendsten Blattkrankheiten bei Zuckerrüben. Der Pilz hat optimale Bedingungen ab 25 Grad Celsius und hoher Luftfeuchtigkeit (z.B. nach anhaltenden Niederschlägen oder starker Taubildung). Das Infektionsrisiko steigt ab Reihenschluss, da die Bestände dann teilweise nicht mehr richtig oder nur langsam abtrocknen können. Verwenden Sie resistente Sorten, um den Krankheitsdruck zu verringern und die Ernte zu schützen.

Rhizoctonia

Geben Sie hier an, ob Rhizoctonia auf Ihren Schlägen ein Problem darstellt.

Die Rhizoctonia-Wurzelfäule (Rhizoctonia solani) betrifft die Zuckerrübenwurzeln und kann zu erheblichen Ertragsverlusten führen. Infizierte Pflanzen zeigen schwarze, verfault aussehende Wurzeln und können im Extremfall absterben. Der Einsatz resistenter Sorten und die Beachtung einer Fruchtfolge mit nicht-anfälligen Kulturen ist entscheidend, um den Krankheitsbefall zu minimieren.

Ditylenchus

Geben Sie hier an, ob Ditylenchus auf Ihren Schlägen ein Problem darstellt.

Der Stängelälchen (Ditylenchus dipsaci) ist ein pflanzenschädigender Nematode, der Zuckerrüben befällt und Wachstumsstörungen sowie Ertragsverluste verursacht. Befallene Pflanzen zeigen oft verdickte, verformte Stängel und Blätter. Der Anbau resistenter Sorten und die Implementierung von Fruchtfolgen mit nicht-anfälligen Pflanzen sind wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung dieses Schädlings.

Zusammenfassung

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