Wenn Sie mir ein paar Fragen beantworten, kann ich Ihnen mit Sicherheit behilflich sein,
die richtige Sorte für Ihren Anbau zu finden.
Erstellt für das Verbandsgebiet Hessen-Pfalz.
Wählen Sie hier Ihre Anbauart aus.
Bitte beachten Sie, dass das Sortiment für den Bio- sowie Convisoanbau kleiner ist, da der Bioanbau im Verbandsgebiet anteilsmäßig geringer vertreten ist und das Conviso-System relativ neu ist. Wir bemühen uns jedoch, alle Anbauarten angemessen zu berücksichtigen und entsprechende Sorten bereitzustellen.
Geben Sie hier an, ob Zikaden bzw. SBR auf Ihrem Standort ein Problem darstellen.
SBR wird durch die Schilf-Glasflügelzikade (Pentastiridus leporinus) übertragen. Bei den Erregern handelt es sich um das Bakterium (Candidatus Arsenophonus phytopathogenicus) sowie das Phytoplasma (Candidatus Phytoplasma solani). Aktuell ist die Sortenwahl die beste Möglichkeit, die Erträge zu sichern. Resistenzzüchtungen und angepasste Sorten sind daher von großer Bedeutung, um den Befall zu minimieren und wirtschaftliche Verluste zu vermeiden.
Geben Sie hier an, ob Nematoden auf Ihren Schlägen ein Problem darstellen.
Nematoden (Heterodera schachtii) können erhebliche Schäden im Zuckerrübenanbau verursachen. Sie befallen die Wurzeln und reduzieren dadurch die Nährstoffaufnahme, was zu Ertragsverlusten führt. Nematoden-Sorten können die Vermehrung nachweislich eindämmen und die Bodengesundheit erhalten.
Geben Sie hier an, ob Cercospora auf Ihren Schlägen ein Problem darstellt.
Cercospora-Blattflecken (Cercospora beticola) sind eine der bedeutendsten Blattkrankheiten bei Zuckerrüben. Der Pilz hat optimale Bedingungen ab 25 Grad Celsius und hoher Luftfeuchtigkeit (z.B. nach anhaltenden Niederschlägen oder starker Taubildung). Das Infektionsrisiko steigt ab Reihenschluss, da die Bestände dann teilweise nicht mehr richtig oder nur langsam abtrocknen können. Verwenden Sie resistente Sorten, um den Krankheitsdruck zu verringern und die Ernte zu schützen.
Geben Sie hier an, ob Rhizoctonia auf Ihren Schlägen ein Problem darstellt.
Die Rhizoctonia-Wurzelfäule (Rhizoctonia solani) betrifft die Zuckerrübenwurzeln und kann zu erheblichen Ertragsverlusten führen. Infizierte Pflanzen zeigen schwarze, verfault aussehende Wurzeln und können im Extremfall absterben. Der Einsatz resistenter Sorten und die Beachtung einer Fruchtfolge mit nicht-anfälligen Kulturen ist entscheidend, um den Krankheitsbefall zu minimieren.
Geben Sie hier an, ob Ditylenchus auf Ihren Schlägen ein Problem darstellt.
Der Stängelälchen (Ditylenchus dipsaci) ist ein pflanzenschädigender Nematode, der Zuckerrüben befällt und Wachstumsstörungen sowie Ertragsverluste verursacht. Befallene Pflanzen zeigen oft verdickte, verformte Stängel und Blätter. Der Anbau resistenter Sorten und die Implementierung von Fruchtfolgen mit nicht-anfälligen Pflanzen sind wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung dieses Schädlings.
03.07.2024
Wie auch im letzten Jahr findet eine Tagung “BetaSol” mit vorhergehendem Feldtag rund um Zuckerrübe, Kartoffel und Zikaden statt.
In diesem Jahr findet der Feldtag am 3. September und die Tagung am 4 September statt. Eine Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich.
Wir freuen uns, Sie in Worms zu interessanten Vorträgen und Gesprächen begrüßen zu dürfen.
26.04.2024
Aufgrund der nassen Witterung im März und April konnten manche Zuckerrüben erst spät gesät werden. Diese sind teilweise erst diese Woche aufgelaufen. Früh gesäte Zuckerrüben (Anfang März) befinden sich nun schon im zwei- oder vierblatt–Stadium (BBCH 12 oder 14). An diesen Pflanzen beginnen wir nun, Blattläuse zu bonitieren. Sehr vereinzelt konnten wir schon schwarze Bohnenläuse finden, jedoch weit unter der Schadschwelle. Das geringe Blattlausaufkommen kann auf die kalte und nasse Witterung zurückgeführt werden. Sollten die Temperaturen in den nächsten Tagen und Wochen ansteigen, rechnen wir mit einem Anstieg der Blattlauszahlen.
19.04.2024
Auch in diesem Jahr beproben wir vier Exaktversuche der Arbeitsgemeinschaft um den Boden auf Nematoden zu untersuchen. Wir ziehen im Frühjahr direkt nach der Aussaat der Zuckerrüben, sowie nach der Ernte der Zuckerrüben. Der Boden wird anschließend in unserem Labor auf die Anzahl an Nematoden untersucht. Vergleicht man die Anzahl an Nematoden vor dem Wachstum der Zuckerrüben mit der Anzahl nach der Ernte, kann die Vermehrungsrate der Nematoden festgestellt werden. Da wir verschiedene Sorten einzeln beproben, können Sorten ausgemacht werden, welche Nematoden möglichst gering vermehren.
Nematoden sind kleine, wurmartige Organismen, die im Boden leben und sich von den Wurzeln der Pflanzen ernähren. Sie können für Zuckerrüben besonders schädlich sein, da sie die Wurzeln erheblich schädigen, im dem sie die Fähigkeit der Pflanze Wasser und Nährstoffe aufzunehmen beeinträchtigen und ebenfalls die Anfälligkeit der Pflanze gegenüber Krankheiten erhöhen kann. Dies kann zu einem geringeren Wachstum und niedrigeren Erträgen bei Zuckerrüben führen.
10.04.2024
Um den Zuflug an Schilf-Glasflügelzikaden in Zuckerrübenäcker nachvollziehen zu können, haben wir in der Letzten Woche Leimtafeln auf unseren Streifenversuchen und den SONAR-Versuchen der Arbeitsgemeinschaft aufgestellt. An einer Holzlatte wird diese Leimtafel befestigt. Pro Versuch werden jeweils drei Stück aufgestellt, im Abstand von 10, 30 und 50 m zum Feldrand.
Nun werden wir zwei Mal wöchentlich die Leimtafeln auf Schilf-Glasflügelzikaden kontrollieren. Sobald wir die erste gefunden haben, findet die Kontrolle am jeweiligen Standort nur noch einmal wöchentlich statt.
In diesem Jahr haben wir die leimtafeln früher aufgestellt als in den Jahren davor. Der Grund dafür ist, dass wir beim Graben nach Nymphen schon sehr große Nymphen gefunden hat. Es könnte sein, dass diese schon in den nächsten Wochen ausfliegen. Dies können wir mit unseren Leimtafeln überprüfen.
2024-03-14
In dieser Woche haben wir auf unseren Streifenversuchen in Hessen und Rheinland-Pfalz Gelbschalen aufgestellt. Diese werden genutzt, um den Zuflug an Blattläusen feststellen zu können. Wir fahren nun zwei Mal wöchentlich zu den Gelbschalen und schauen, ob sich darin Blattläuse befinden. Diese nehmen wir mit ins Labor um sie unter einem Binokular anschauen und bestimmen zu können.
Es werden gelbe Schalen genutzt, da diese Farbe die Blattläuse anzieht. In der Schale ist Wasser mit etwas Spüli, wodurch die Oberflächenspannung gebrochen wird und die Blattläuse in dem Wasser gefangen werden können.
Blattläuse können zum einen Viren auf die Zuckerrüben übertragen und zum anderen durch Ihre Einstiche Pforten für Sekundärerreger schaffen. Zwei Arten von Blattläusen sind relevant für den Zuckerrübenanbau. Zum einen die schwarze Bohnenlaus. Diese ist nicht stark mit Viren beladen, kommt aber oft in großen Massen vor. Somit schädigt Sie eher durch die Einstiche und die Saugtätigkeit. Zum anderen die grüne Pfirsischblattlaus. Diese kommt oft in geringeren Anzahlen vor, ist aber deutlich stärker mit Viren beladen und stellt damit eine größere Gefahr dar.
19.01.2024
Unsere jährliche Broschüre bietet einen schnellen Überblick über alles, was Sie für einen erfolgreichen Zuckerrübenanbau in unserer Region wissen müssen. Von bewährten Sortenempfehlungen bis zu praxisnahen Feldversuchsergebnissen, unserem Monitoring, Informationen zu Schädlingen und Unkräutern, verschiedenen Pflanzenschutzstrategien, Managementtipps und aktuellen Auflagen – wir haben alle wichtigen Informationen kompakt für Sie zusammengestellt.
Halten Sie Ihren Betrieb auf dem neuesten Stand und maximieren Sie Ihre Erträge. Erkunden Sie die Broschüre unter dem unten stehenden Link oder sichern Sie sich Ihr Exemplar, indem Sie die Anbauinformationen 2024 als PDF herunterladen.
12.01.2024
Ab August letzten Jahres konnten vermehrt welke Zuckerrüben auf den Feldern beobachtet werden. Diese Rüben ließen sich leicht aus dem Boden ziehen. Der Rübenkörper war meist sehr weich und gummiartig, was sich als problematisch für die Lagerung, Transport und Verarbeitung herausstellte. An verformten Rübenkörpern wurden häufig Nymphen gefunden.
Aufgrund dieser Situation wurde außerplanmäßig ein großangelegtes Monitoring durchgeführt, wobei symptomatische Zuckerrüben gezogen, beprobt und analysiert wurden. Hierbei konnte in einem Großteil der Proben das Stolbur-Phytoplasma (Candidatus Phytopathogenicus Solani) nachgewiesen werden. Viele der beprobten Rüben zeigten eine Doppelinfektion mit den Erregern Stolbur-Phytoplama und ϒ-Proteobakterium (Candidatus Arsenophonus phytopathogenicus). Beide Erreger werden durch die Saugtätigkeit der Schilf-Glaserflügelzikade auf die Zuckerrüben übertragen. Die Schilf-Glasflügelzikade bleibt weiterhin die größte Herausforderung in unserer Region. Im Jahr 2023 wurde im Vergleich zum Vorjahr eine deutliche Zunahme der Zikaden und ihres Verbreitungsgebiets beobachtet.
02.11.2023
Während Ende September die Zuckerrübenernte auf den landwirtschaftlichen Betrieben in der Region begann, haben auch wir angefangen unsere Versuche zu ernten und Proben zu ziehen. Zuerst haben wir auf unseren Streifenversuchen jeweils 10 Zuckerrüben von jeder Sorte geerntet. Anschließend wurden auch ausgewählte Sorten in den Extaktversuchen, welche von der ARGE-Südwest angelegt und betreut werden, von uns beprobt.
Bei der Probennahme werden zunächst der Cercospora-Befall und die Vergilbung der Blätter bewertet. Auch ob Nymphen der Schilf-Glasflügelzikade an der Rübe sind oder der Rübenkörper gummiartig ist, wird dokumentiert. Ein gummiartiger Rübenkörper würde auf eine mögliche Erkrankung mit dem Stolbur-Phytoplasma hindeuten. Zuletzt wird die Spitze der Rübe abgeschnitten und ins Labor gebracht. Dort wird untersucht, ob die Zuckerrübe mit SBR infiziert war oder nicht.
27.10.2023
Der Flug der Schilf-Glasflügelzikade (Überträger der SBR-Krankheit) begann dieses Jahr Ende Mai. Zwischen KW 24 und 29 (Mitte Juni bis Mitte Juli) wurden die meisten Zikaden an den Leimtafeln gefangen. Dann gingen die Flugzahlen wieder zurück. Die Flugzahlen waren in diesem Jahr oft doppelt so hoch wie zum gleichen Zeitpunkt im letzten Jahr.
Bei den Flugzahlen waren große Standortunterschiede zu erkennen. Während an manchen Standorten zeitweise über 100 Zikaden pro Leimtafel gefunden wurden, lagen die Zahlen an anderen Standorten nur im niedrigen zweistelligen Bereich oder einstelligen Bereich. Besonders viele Zikaden waren an den Standorten Nordheim, Ibersheim und Bubenheim zu finden. Besonders wenige an den Standorten Eschborn und Klein-Winternheim. An den beiden letzteren Orten waren die Blätter der Zuckerrüben auch bis zuletzt grün, während die Blätter an den stark befallenen Standorten deutlich gelb färbten. Solche gelb gefärbten Blätter sind ein Anzeichen für eine SBR Infektion.
08.10.2023
An 19 Standorten wurde das Auftreten der Schilf-Glasflügelzikaden (SGFZ) erfasst und dokumentiert. Dazu wurden verschiedene Standorte aus dem Verbandsgebiet herangezogen. An jedem Standort wurden drei Leimtafeln in verschiedenen Abständen zum Feldrand aufgestellt und ab Kalenderwoche (KW) 19 regelmäßig geprüft. Im Jahr 2023 konnte bisher an allen Standorten das Auftreten der SGFZ festgestellt werden. Bis zur KW 24 wurden in Nordheim, einem Ortsteil der Gemeinde Biblis, die deutlich höchste Anzahl an Zikaden gefangen. Im Jahr 2022 erwies sich noch der Standort bei Worms-Ibersheim als Hotspot.
01.10.2023
Ende September wurden das letzte Mal Blattkrankheiten auf unseren 11 Streifenversuchen bonitiert. Bei den meisten Standorten wurde zu diesem Zeitpunkt nicht mehr die Befallshäufigkeit erfasst, sondern die Befallsstärke in %. Diese wird herangezogen, sobald 100% der Pflanzen befallen sind.
Während zu Beginn der Bonitur aufgrund der Trockenheit fast gar keine Krankheiten zu finden waren, wurde der Befall ab Anfang August immer stärker. Zunächst konnte man auf einigen Standorten öfter einen Befall mit Mehltau feststellen. Im weiteren Verlauf überwog dann aber der Befall mit Cercospora.
Je stärker der Befall an einigen Standorten wurde, desto deutlicher waren Standortunterschiede zu erkennen. Während an manchen Orten der Befall auch im September bei allen Sorten noch im niedrigen, einstelligen Bereich war, konnten an anderen Standorten Befallsstärken bis zu 100% festgestellt werden.
01.07.2023
Am 1. und 2. August 2023 findet in Worms am Rhein die große gemeinsame Tagung unserer Organisationen und Projekte statt.
Feldtag: Hier können Sie die Feldversuche mit Kartoffeln und Rüben, modernste Technik im Versuchswesen und Robotik, On-Farm-Versuche unseres Projektes SONAR, Exaktversuche der ARGE Zuckerrübe Südwest sowie das Versuchsgut der Südzucker AG in Kirschgartshausen besichtigen.
Tagung: Der zweite Veranstaltungstag bringt dann ein modernes Vortragsprogramm mit gleichzeitiger Möglichkeit der Auffrischung der Pflanzenschutz-Sachkunde und politischer sowie wissenschaftlicher Prominenz mit sich. Die Forschungsgemeinschaft Zuckerrübe Südwest präsentiert sich gemeinsam mit der neuen Arbeitsgruppe BETA-SOL und zeigt, welche Ergebnisse praktisches Versuchswesen kombiniert mit wissenschaftlichen Methoden bringen kann. Begleitet wird dies auch von Ausstellungen um den Tagungssaal im Tagungszentrum “Das Wormser”, bei denen Sie aktuelle Hinweise aus der Industrie erhalten.
Bitte beachten: Für den Feldtag ist eine kostenpflichtige Anmeldung erforderlich. Die Tagungsveranstaltung am 2. August ist grundsätzlich kostenlos. Lediglich wenn Sie die Veranstaltung als Fortbildung zur Pflanzenschutz-Sachkunde nutzen möchten, fällt eine Gebühr in Höhe von 10 € seitens des DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück für die Ausstellung der Teilnahmebescheinigung an.
Das Programm sowie die Anmeldeformulare für den Feldtag und der Tagung finden Sie auf unserer Verbandswebsite.
Das Team SONAR wird natürlich auch anwesend sein. Wir laden Sie herzlich ein und würden uns freuen, Sie zu unserem “Forum BETA-SOL” begrüßen zu dürfen!
07.09.2023
17.05.2023
Die Schilfglasflügelzikade ist einer der derzeit relevantesten Schädlinge im Zuckerrübenanbau, da sie die Krankheit SBR überträgt. Diese führt zu massiven Ertragseinbußen im Zuckergehalt der Rübe.
Um ein besseres Verständnis für das Flugverhalten der Schilfglasflügelzikade zu bekommen, wird im Rahmen des Projektes ein Monitoring durchgeführt. Dazu werden meist ab Ende April oder Anfang Mai Leimtafeln in den Zuckerrüben-Versuchsfeldern aufgestellt. Der genaue Zeitpunkt richtet sich nach der Temperatursumme des jeweiligen Ortes. Ist eine Summe von 500 Grad/Tagen erreicht, fangen die Zikaden ersten Erkenntnissen zufolge an zu fliegen. Zu diesem Zeitpunkt sollen die Tafeln (je drei pro Feld; 10, 30 und 50 m vom Feldrand entfernt) bereits auf den Feldern stehen.
Nun werden wir zweimal wöchentlich die Leimtafeln auf Zikaden untersuchen, um den Zeitpunkt des Erstzufluges zu ermitteln. Sobald die erste Zikade auf einem Feld gefunden wurde, wird an diesem Standort die Bonitur nur noch einmal wöchentlich durchgeführt.
02.05.2023
Ende April und Anfang Mai veranstaltete der Verband in Kooperation mit der Südzucker an drei Tagen insgesamt 12 Feldrundgänge. Jeder fand an einem anderen Standort, quer über das Verbandsgebiet verteilt, statt.
Eine dieser Veranstaltungen fand am 02. Mai in Groß Rohrheim statt. Bei dieser wurde zunächst über die Arbeit des Verbandes, die Lage auf dem Zucker(-rüben) Markt sowie den größten Herausforderungen im Anbau in Bezug auf Sortenwahl und -Bestellmöglichkeiten und Pflanzenschutzmittelzulassungen gesprochen. Auch auf die zurzeit größte ackerbauliche Herausforderung im Verbandsgebiet, die Krankheit SBR und die daraus resultierenden geringen Zuckergehalte, wurde von Herrn Dr. Christian Lang, dem Geschäftsführer des Verbandes, eingegangen.
Anschließend sprach Herr Axel Siekmann, Berater und Versuchstechniker der ARGE Südwest, über aktuelle und anstehende Pflanzenschutzmaßnahmen. Er ging ausführlich auf die zur Verfügung stehenden Pflanzenschutzmittel ein und beantwortete Fragen der anwesenden Landwirte. Zuletzt wurde ein Rübenschlag besichtigt und weitere Fragen in Bezug auf den Pflanzenschutz wurden geklärt.
26.04.2023
Die Exaktversuche in Undenheim und Ober-Flörsheim und Herxheim dienen dazu, an Toleranz- und Resistenzeigenschaften der Sorten gegenüber den für Rüben schädlichen Nematoden (Heterodera schachtii) zu forschen. Nematoden leben unterirdisch, von wo aus sie die Wurzeln der Zuckerrüben befallen und so deren Wasser- und Nährstoffversorgung abschnüren. Um die Anzahl an Nematoden zu erfassen und vor allem die spezifischen Vermehrungsraten für jede Sorte zu ermitteln, müssen im Frühling und im Herbst Bodenproben genommen werden.
Ein Exaktversuch besteht aus vielen Kleinparzellen, in denen die Sorten randomisiert und mit vierfacher Wiederholung angebaut werden. Die Sorten werden hier auf deren Anfälligkeit gegenüber Nematoden geprüft. Die Parzellen ausgewählter Sorten werden im Frühjahr sowie im Spätjahr beprobt und anschließend auf deren Anzahl an Nematoden im Labor untersucht.
Die Proben werden mithilfe eines eigens für diese Zwecke modifizierten Gators, einem Golf-Cart-artigen Gefährt, an dessen Heck ein Bohrstock befestigt ist, gezogen. Dieser Bohrstock kann automatisch nach rechts und links verschoben werden. Sind der Gator und der Bohrstock auf einer auserwählten Parzelle ausgerichtet, kann dieser per Knopfdruck bis zu 60 cm tief in die Erde gebohrt werden und so Proben aus Ober- und Unterboden ziehen. Bei diesen Bohrmaßnahmen muss unbedingt darauf geachtet werden, dass keine Ölleitungen unterhalb des Versuchs verlaufen, um diese nicht zu beschädigen. Wenn der Bohrstock wieder hochkommt, werden Oberboden und Unterboden in separaten Fächern abgeladen. Aus diesen Fächern werden dann die 500 Gramm Erde genommen und in etikettierte Tüten umgefüllt. Die Proben werden anschließend im Labor des Verbandes auf Nematoden untersucht.
Anhand der Vermehrungsrate zwischen Frühjahr und Herbst kann eine Aussage darüber getroffen werden, welche Rübensorten einen Nematodenbefall verringern oder eher fördern. Über die erfassten Ertrags- und Qualitätsparameter jeder Sorte können Toleranz- und Resistenzeigenschaften gegenüber Nematoden abgeleitet werden.
Nachdem die Gelbschalen Anfang März aufgestellt wurden, wurde am 20. März die erste grüne Pfirsischblattlaus (Myzus Persicae) in einer Gelbschale in Heddesheim (Baden-Würtemberg) gefunden. Im laufe der nächsten Wochen waren auch an den anderen Standorten solche Blattläuse in den Gelbschalen zu finden. Am 17.04.2023 wurde dann schließlich in Herxheim als letzter Standort eine Myzus Persicae gefunden. Es lässt sich hierbei keine klare Tendenz feststellen, in welchen Regionen die Blattläuse zuerst auftreten und in welchen erst zu einem späteren Zeitpunkt.
Auffällig war, dass zwischen dem 23.03. und dem 30.03. sowie dem 30.03. und dem 11.04. über den Zeitraum mehrerer Tage keine solche Blattlaus gefunden wurde. In diesen Tagen waren die Temperaturen besonders nachts niedrig (gerade über 0 ° C).
Nachdem an einem Standort eine Myzus Persicae gefunden wurde, und die Rübenpflanzen das BBCH 12 erreicht haben, gehen wir zur Bonitur der Blattläuse an den Pflanzen direkt über. Aufgrund der teilweise späten Aussaat in diesem Jahr war der Fund der ersten Myzus Persicae oft einige Wochen vor dem Erreichen des BBCH 12, weshalb die Gelbschalen noch länger auf den Feldern blieben und die Blattläuse darin von uns gezählt und bestimmt wurden. In der kommenden Woche (KW 18) werden wir die ersten Gelbschalen abbauen.
Wetterdaten der Wetterstation Worms.
01.03.2023
Die Rübenzystennematode ist in fast allen Zuckeranbauregionen verbreitet. Hier wird das Ergebnis des Monitorings aus dem Projektjahr 2022 dargestellt. Im Rahmen des Nematodenmonitorings 2022 wurden insgesamt 134 Flächen beprobt. Auf 91 der beprobten Flächen (entspricht 68 %) wurden Nematoden nachgewiesen. Bei 9 dieser Flächen (entspricht 7 %) wurde die definierte Schadschwelle überschritten. Die Klassen werden wie folgt definiert: kein Befall (grün)=0 Nematoden/100 g Boden, kaum Befall (hellgrün)=1-250 Nematoden/100 g Boden, leichter Befall (gelb)=251-500 Nematoden/100 g Boden, mittlerer Befall (orange)=501-1000 Nematoden/100 g Boden, schwerer Befall (rot)= 1000-2500+ Nematoden/100 g Boden.
Das Ergebnis zeigt, dass Nematoden auf etwa zwei Dritteln der untersuchten Flächen weiterhin vorhanden sind. Auf vielen Flächen im Verbandsgebiet werden nematodentolerante Sorten angebaut, was die Situation in den letzten Jahren deutlich verbessert hat. Bei aktuellen Sorten richtet sich der Fokus allerdings auf die bakterielle Krankheit SBR (Syndrome Basses Richesses), was zu einem Aufschwung der Nematoden führen könnte. Daher ist jetzt der richtige Zeitpunkt für ein großflächiges Monitoring. Auch im Jahr 2023 und 2024 sammeln und analysieren wir Proben mit dem Ziel, eine detaillierte Karte mit regionalem Befall darzustellen. Hierfür können Proben im Früh- und Spätjahr abgegeben werden.
Wir bedanken uns bei allen Landwirten für die Unterstützung!
Sollten Sie eine Probe abgeben haben und keine schlagspezifischen Ergebnisse erhalten haben, wenden Sie sich gerne unter sonar@ruebe.info an unser Team!