Schilf-Glasflügel-zikaden

Befallsverlauf

Das „Syndrome des basses richesses“ (SBR) hat stark an Bedeutung gewonnen und schädigt einen Großteil der Anbaufläche im Verbandsgebiet. SBR wird vorrangig durch das Proteobakterium Candidatus Arsenophonus phytopathogenicus und zudem durch das Phytoplasma Candidatus phytoplasma solani ausgelöst. Überträger dieser bakteriellen Erreger ist die Schilf-Glasflügelzikade (Pentastiridius leporinus) (SGFZ).

Zikaden - Monitoring 2024

Die Grafik zeigt die Summe an Schilf-Glasflügelzikaden pro Standort ab KW 19. Stand: KW 29.

Flugverlauf der Schilfglasflügelzikade in den Jahren 2022, 2023 und 2024 auf 16 Versuchsstandorten des SONAR-Projektes in Hessen und Rheinland-Pfalz. Im Vergleich zu den vorherigen Jahren sind die Zikaden-Zahlen in diesem Jahr sehr gering.

Die Schadsymptome SBR-infizierter Zuckerrüben sind Vergilbungen an den äußeren Blättern, lanzettförmige, aufgehellte juvenile Blätter sowie bräunlich verfärbte Leitbündel. Verheerender wirtschaftlicher Schaden entsteht jedoch für Anbauer und Verarbeiter durch den reduzierten Zuckergehalt der Rüben. Dieser kann bei infizierten Pflanzen gegenüber gesunden Pflanzen um bis zu 5 % (absolut) reduziert sein. Um die Ertragsverluste zu minimieren, spielt die Sortenwahl eine entscheidende Bedeutung. Hierfür ist es essenziell, die Verbreitung der SGFZ und die Befallssituation in den einzelnen Regionen abschätzen zu können. Dies gelingt über ein breitflächig angelegtes Monitoring. Erst durch die Abbildung der Befallssituation können passende Sortenempfehlungen an die Landwirte gegeben werden.

1. Ziel & Fragestellung

Ziel ist es, die Ausbreitung der Schilf-Glasflügelzikade (Pentastiridius leporinus) (SGFZ) abzubilden, um die Sortenempfehlung zu optimieren.

2. Versuchsaufbau &-durchführung

Um ein möglichst breites Bild der Schilf-Glasflügelzikaden (Pentastiridius leporinus) (SGFZ) Befallssituation zu erhalten, werden an den Streifenversuchen und den SBR-Sortenversuchen das Auftreten der SGFZ erfasst und dokumentiert. Hierfür werden auf jeden Standort drei Leimtafeln 10, 30 und 50 m vom Feldrand entfernt aufgestellt. Bis zum Zuflug werden diese Leimtafeln zweimal wöchentlich und anschließend einmal pro Woche auf männliche und weibliche Schilf-Glasflügelzikaden untersucht.

3. Ergebnisse 2023

Im Jahr 2023 wurde an 19 Standorten das Auftreten der Schilf-Glasflügelzikade (Pentastiridius leporinus) (SGFZ)
erfasst und dokumentiert. Neben den SONAR-Streifenversuchen und den SBR-Sortenversuchen wurden zusätzlich die in den NIKIZ
Versuchen erfassten SGFZ mit einbezogen. An allen Boniturstandorten konnte das Auftreten von SGFZ nachgewiesen werden.

Wie bereits im Jahr 2022 konnten die ersten Zikaden Mitte Mai gefangen werden. Anfang Juni wurde ein starker Anstieg der
Fangzahlen beobachtet. Ein zweiter Anstieg der Zikadenzahlen blieb im Jahr 2023 aus. Im Jahr 2022 ließ ein Anstieg auf das
Auftreten einer zweiten Generation schließen.

 

Generell erwies sich der Standort Nordheim als Hotspot im Jahr 2023, gegenüber den übrigen Standorten konnten hier deutlich mehr SGFZ gefangen werden (Abb.1). Wohingegen bei den zunehmend nördlicheren Standorten eine Abnahme des SGFZ-Auftretens beobachtet werden konnte. Auf dem nördlichsten Monitoringstandort in Eschborn wurden lediglich 148 SGFZ über den Beobachtungszeitraum gefangen. Gegenüber den vorigen Jahren konnte jedoch eine Ausbreitung in die nördlicheren Gebiete beobachtet werden.

Diese Informationen stellen eine wertvolle Datengrundlage für die künftige Sortenempfehlung da. Die Fangzahlen liefern zeitnahe Informationen zu der Ausbreitung der SGFZ und können gegenüber den zeitintensiven Analysen auf den SBR-Befall der Zuckerrüben direkt in die Sortenempfehlung integriert werden. In der weiteren Projektlaufzeit wird das SGFZ-Monitoring fortgeführt.

Abb 2.: Zeitliches Auftreten der Schilf-Glasflügelzikade (SGFZ) in den Jahren 2022 und 2023.

Hi! Ich bin SONAR der Sortenberater.

Wenn Sie mir ein paar Fragen beantworten, kann ich Ihnen mit Sicherheit behilflich sein,
die richtige Sorte für Ihren Anbau zu finden.

Erstellt für das Verbandsgebiet Hessen-Pfalz.

Anbauart

Wählen Sie hier Ihre Anbauart aus.

Bitte beachten Sie, dass das Sortiment für den Bio- sowie Convisoanbau kleiner ist, da der Bioanbau im Verbandsgebiet anteilsmäßig geringer vertreten ist und das Conviso-System relativ neu ist. Wir bemühen uns jedoch, alle Anbauarten angemessen zu berücksichtigen und entsprechende Sorten bereitzustellen.

SBR

Geben Sie hier an, ob Zikaden bzw. SBR auf Ihrem Standort ein Problem darstellen.

SBR wird durch die Schilf-Glasflügelzikade (Pentastiridus leporinus) übertragen. Bei den Erregern handelt es sich um das Bakterium (Candidatus Arsenophonus phytopathogenicus) sowie das Phytoplasma (Candidatus Phytoplasma solani). Aktuell ist die Sortenwahl die beste Möglichkeit, die Erträge zu sichern. Resistenzzüchtungen und angepasste Sorten sind daher von großer Bedeutung, um den Befall zu minimieren und wirtschaftliche Verluste zu vermeiden.

Nematoden

Geben Sie hier an, ob Nematoden auf Ihren Schlägen ein Problem darstellen.

Nematoden (Heterodera schachtii) können erhebliche Schäden im Zuckerrübenanbau verursachen. Sie befallen die Wurzeln und reduzieren dadurch die Nährstoffaufnahme, was zu Ertragsverlusten führt. Nematoden-Sorten können die Vermehrung nachweislich eindämmen und die Bodengesundheit erhalten.

Cercospora

Geben Sie hier an, ob Cercospora auf Ihren Schlägen ein Problem darstellt.

Cercospora-Blattflecken (Cercospora beticola) sind eine der bedeutendsten Blattkrankheiten bei Zuckerrüben. Der Pilz hat optimale Bedingungen ab 25 Grad Celsius und hoher Luftfeuchtigkeit (z.B. nach anhaltenden Niederschlägen oder starker Taubildung). Das Infektionsrisiko steigt ab Reihenschluss, da die Bestände dann teilweise nicht mehr richtig oder nur langsam abtrocknen können. Verwenden Sie resistente Sorten, um den Krankheitsdruck zu verringern und die Ernte zu schützen.

Rhizoctonia

Geben Sie hier an, ob Rhizoctonia auf Ihren Schlägen ein Problem darstellt.

Die Rhizoctonia-Wurzelfäule (Rhizoctonia solani) betrifft die Zuckerrübenwurzeln und kann zu erheblichen Ertragsverlusten führen. Infizierte Pflanzen zeigen schwarze, verfault aussehende Wurzeln und können im Extremfall absterben. Der Einsatz resistenter Sorten und die Beachtung einer Fruchtfolge mit nicht-anfälligen Kulturen ist entscheidend, um den Krankheitsbefall zu minimieren.

Ditylenchus

Geben Sie hier an, ob Ditylenchus auf Ihren Schlägen ein Problem darstellt.

Der Stängelälchen (Ditylenchus dipsaci) ist ein pflanzenschädigender Nematode, der Zuckerrüben befällt und Wachstumsstörungen sowie Ertragsverluste verursacht. Befallene Pflanzen zeigen oft verdickte, verformte Stängel und Blätter. Der Anbau resistenter Sorten und die Implementierung von Fruchtfolgen mit nicht-anfälligen Pflanzen sind wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung dieses Schädlings.

Zusammenfassung

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