BLATTLAUS

Zuflug & Befallsverlauf

Blattläuse sind Schädlinge, die Pflanzen schädigen können, indem sie sich von deren Pflanzensaft (Phloemsaft) ernähren, was zu verkümmertem Wachstum, entstellten Blättern, Ertrags- und Qualitätseinbußen führen kann. Ebenfalls können sie beim Saugen Viruskrankheiten übertragen. Sie überwintern i.d.R. als Ei auf einem Winterwirt und können so starken Frost bis zu -10 °C überdauern. Das Auftreten und die Entwicklung ist stark mit der Witterung in den Winter- und Frühjahrsmonaten verbunden. Bei mildem und trocknem Wetter können sie sich optimal vermehren.

Die Grafik zeigt die gesamte Anzahl an Myzus Persicae im Jahr 2024 an dem jeweiligen Standort, summiert über alle  Wochen. Die Bonituren fanden in KW 17 bis KW 23 statt.

Die Grafik zeigt die gesamte Anzahl an Aphis Fabae im Jahr 2024 an dem jeweiligen Standort, summiert über alle Wochen. Die Bonituren fanden in KW 17 bis KW 23 statt.

Erfassung des Erstzuflugs

1. Ziel & Fragestellung

Ziel ist es herauszufinden, ab wann die ersten Blattläuse in ein Zuckerrübenfeld fliegen. Je früher das Auftreten der Blattläuse, desto früher kann eine Virusübertragung und somit die Infektion der Pflanze erfolgen. Dadurch steigen auch die Ertragsverluste.

2. Versuchsaufbau &-durchführung

Auf den elf Streifenversuchen werden vor der Aussaat der Zuckerrüben zwei Gelbschalen aufgestellt, um den ersten Zuflug mit Blattläusen, insbesondere der Grünen Pfirsich Blattlaus (Myzus persicae) und der Schwarzen Bohnenlaus (Aphis fabae), zu erfassen. Durch zweimal wöchentliche Kontrolle kann der Zeitpunkt des Zuflugs in die Bestände exakt bestimmt werden. Dies spielt insbesondere für den Zeitpunkt der Virusübertragung eine entscheidende Rolle. Je früher Blattläuse auftreten, desto früher kann eine Virusübertragung und somit die Infektion der Pflanze erfolgen. Dadurch steigen auch die Ertragsverluste.

Aktuelle Ergebnisse

Um den Landwirten eine standortangepasste Sortenberatung zu ermöglichen, haben wir innerhalb des Projektes SONAR verschiedene Versuche angelegt. Neben den Exaktversuchen sind auf den elf Impulsbetrieben Streifenversuche angelegt, die ansässigen Landwirten die Möglichkeit bieten, sich einen Eindruck der Sortenleistung an den einzelnen Standorten zu verschaffen.

Ein weiterer Schwerpunkt bildet das Monitoring von verschiedenen Schadorganismen. Hier werden wertvolle Informationen über die Befallssituation an den einzelnen Standorten erhoben.

Nachfolgend können Sie sich einen Eindruck über unsere Arbeiten verschaffen.

Zeitpunkt des Erstauftretens von Grünen Pfirsich Blattläusen (Mycus persicae) an den einzelnen Versuchsstandorten im Jahr 2024.

Befallsverlauf

1. Ziel & Fragestellung

Wie hoch ist der Befall mit Blattläusen im Verlauf der Vegetation? Unterschiede beim Befall zwischen den Sorten sollen untersucht werden.

2. Versuchsaufbau &-durchführung

Ab dem Erstzuflug der Grünen Pfirsich Blattlaus (Myzus persicae) bzw. sobald die Zuckerrüben das Zwei-Blatt-Stadium erreicht haben, wird auf fünf der Streifenversuche (1 Streifenversuch je Region) die Bonitur der Blattläuse an der Pflanze durchgeführt. Hierfür werden innerhalb der sechs Sorten die Stadien und Anzahl an Blattläusen erfasst. Es werden 5 x 8 Pflanzen je Sorte innerhalb des Spritzfensters bonitiert. Ziel ist es, das Ausmaß des Befalls der einzelnen Sorten sowie den Zeitpunkt zu erfassen, zu dem die Schadschwellen des Blattlausbefalls erreicht werden. Diese Schadschwellen liegen bei der Schwarzen Bohnenlaus (Aphis fabae) bei 30 % befallener Pflanzen bis Reihenschluss und 50 % befallene Pflanzen ab Reihenschluss. Bei der Grünen Pfirsichblattlaus ist die Schadschwelle bereits bei 10 % befallener Pflanzen erreicht.

Das SONAR-Team steht in engem Austausch mit den Impulsbetrieben und informiert diese regelmäßig über den Status des Befalls. Daraus ergeben sich bei Überschreiten der Schadschwellen Aufrufe zu Insektizidmaßnahmen. Die Bonitur findet bis zu Bestandesschluss statt.

Die Grafik zeigt die mit grünen Pfirsischblattläusen (Myzus Persicae, MP) befallenen Pflanzen in %, gemittelt über alle Versuchsstandorte (n = 11).

Die Grafik zeigt die mit schwarzen Bohnenläusen (Aphis Fabae, AF) befallenen Pflanzen in %, gemittelt über alle versuchsstandorte (n = 11).

In diesem Jahr war der Blattlausbefall  grundsätzlich sehr gering. Die Schadschwelle wurde nur zwei mal dur den Befall mit schwarzen Bohnenläusen überschritten. Auf keinem der Versuchsfelder war in diesem Jahr eine Insektizidmaßnahme zur Bekämpfung der Blattläuse notwendig.

Zum einen war dieses Frühjahr sehr nass, was sich negativ auf das Blattlausvorkommen auswirkt. Darüberhinaus konnten wir auf vielen Flächen ein großes Vorkommen an Nützlingen, vor allen Dingen Marienkäfer, feststellen. Auch durch die Nützlinge werden die Blattlauspopulationen dezimiert.

Hi! Ich bin SONAR der Sortenberater.

Wenn Sie mir ein paar Fragen beantworten, kann ich Ihnen mit Sicherheit behilflich sein,
die richtige Sorte für Ihren Anbau zu finden.

Erstellt für das Verbandsgebiet Hessen-Pfalz.

Anbauart

Wählen Sie hier Ihre Anbauart aus.

Bitte beachten Sie, dass das Sortiment für den Bio- sowie Convisoanbau kleiner ist, da der Bioanbau im Verbandsgebiet anteilsmäßig geringer vertreten ist und das Conviso-System relativ neu ist. Wir bemühen uns jedoch, alle Anbauarten angemessen zu berücksichtigen und entsprechende Sorten bereitzustellen.

SBR

Geben Sie hier an, ob Zikaden bzw. SBR auf Ihrem Standort ein Problem darstellen.

SBR wird durch die Schilf-Glasflügelzikade (Pentastiridus leporinus) übertragen. Bei den Erregern handelt es sich um das Bakterium (Candidatus Arsenophonus phytopathogenicus) sowie das Phytoplasma (Candidatus Phytoplasma solani). Aktuell ist die Sortenwahl die beste Möglichkeit, die Erträge zu sichern. Resistenzzüchtungen und angepasste Sorten sind daher von großer Bedeutung, um den Befall zu minimieren und wirtschaftliche Verluste zu vermeiden.

Nematoden

Geben Sie hier an, ob Nematoden auf Ihren Schlägen ein Problem darstellen.

Nematoden (Heterodera schachtii) können erhebliche Schäden im Zuckerrübenanbau verursachen. Sie befallen die Wurzeln und reduzieren dadurch die Nährstoffaufnahme, was zu Ertragsverlusten führt. Nematoden-Sorten können die Vermehrung nachweislich eindämmen und die Bodengesundheit erhalten.

Cercospora

Geben Sie hier an, ob Cercospora auf Ihren Schlägen ein Problem darstellt.

Cercospora-Blattflecken (Cercospora beticola) sind eine der bedeutendsten Blattkrankheiten bei Zuckerrüben. Der Pilz hat optimale Bedingungen ab 25 Grad Celsius und hoher Luftfeuchtigkeit (z.B. nach anhaltenden Niederschlägen oder starker Taubildung). Das Infektionsrisiko steigt ab Reihenschluss, da die Bestände dann teilweise nicht mehr richtig oder nur langsam abtrocknen können. Verwenden Sie resistente Sorten, um den Krankheitsdruck zu verringern und die Ernte zu schützen.

Rhizoctonia

Geben Sie hier an, ob Rhizoctonia auf Ihren Schlägen ein Problem darstellt.

Die Rhizoctonia-Wurzelfäule (Rhizoctonia solani) betrifft die Zuckerrübenwurzeln und kann zu erheblichen Ertragsverlusten führen. Infizierte Pflanzen zeigen schwarze, verfault aussehende Wurzeln und können im Extremfall absterben. Der Einsatz resistenter Sorten und die Beachtung einer Fruchtfolge mit nicht-anfälligen Kulturen ist entscheidend, um den Krankheitsbefall zu minimieren.

Ditylenchus

Geben Sie hier an, ob Ditylenchus auf Ihren Schlägen ein Problem darstellt.

Der Stängelälchen (Ditylenchus dipsaci) ist ein pflanzenschädigender Nematode, der Zuckerrüben befällt und Wachstumsstörungen sowie Ertragsverluste verursacht. Befallene Pflanzen zeigen oft verdickte, verformte Stängel und Blätter. Der Anbau resistenter Sorten und die Implementierung von Fruchtfolgen mit nicht-anfälligen Pflanzen sind wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung dieses Schädlings.

Zusammenfassung

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